Die Ober-Wernersdorfer wollten eine Kirche bauen. Lange konnten sie sich
über den Platz derselben nicht einigen. Einige wollten das Gotteshaus auf
der steilen (Weckelsdorfer), andere auf der flachen (Radowenzer) Seite
errichtet haben. Endlich wählte man den letzteren Platz. Man begann Holz
und Steine herbeizuschaffen. Aber merkwürdig! Was man tagsüber am Bauplatze
abgelagert hatte, über Nacht wurde es auf die andere Seite übertragen. Man
holte das Baumaterial zurück, doch umsonst. Am zweiten und dritten Tage
geschah das Gleiche.
Da erkannten die Wernersdorfer in dem Ereignisse den Fingerzeig Gottes und
bauten an der Stelle, wo das Gotteshaus heute noch steht, ihre Kirche.
Eine ähnliche Sage wird auch vom Kirchenbau in Hermsdorf erzählt. Das
Grundstück auf der "hohen Seite", wo das Kirchenhaus stehen sollte, gehört
zur Wirtschaft 119 und heißt heute noch das "Kirchenstück". Die erste
hölzerne Kirche in Hermsdorf stand an der Stelle der jetzigen Totenkapelle,
der Friedhof soll im Garten des Hauses Nr. 12 gewesen sein.