Nach einer anderen Überlieferung soll Stakstadt ursprünglich Querg- oder
Zwergstadt geheißen haben. Die Zwerge hausten im sagenhaften "hohen Stein" und
hatten innige Verbindung mit den Leuten. Sie borgten sich von ihnen Geschirr
für die Küche, halfen dafür wieder das Feld bestellen und machten sich auch sonst
noch nützlich.
Als hier aber das Christentum eindrang, verloren sich die winzig kleinen Wesen.
Ein Fuhrmann namens Purmann aus der "Seewitsch" sollte sie auf einem Wagen nach
Mähren fahren. Als er über den Bergrücken nach Wüstrei zu fuhr, sah er
zurück, ob auch der Wagen im richtigen Gleise ginge. Da fragte ihn einer
von den Zwergen - vielleicht der Oberste von ihnen - wieviel er ihrer auf
dem Wagen vermute. Da antwortete der Fuhrmann: "Wohl könnten acht bis zehn
Persönlein auf dem Wagen sein." Das Zwerglein aber sprach: "Wenn du auf den
Berg hinaufgekommen sein wirst, so schau noch mal zurück. Aber erschrick nicht,
und du wirst sehen, was du fährst."
Als nun der Fuhrmann, oben angekommen, zurücksah, bemerkte er mit der größten
Verwunderung tausend und abertausend Zwerglein, die wie kleine Frösche und Mäuse
allenthalben auf dem Wagen herumkrochen. Ja sogar die Speichen der Wagenräder
waren derart besetzt, als ob ein Bienenschwarm daraufgeflogen wäre. Da rief
der Fuhrmann verwundert aus: "Mein Herr Jesus Christ! Wieviel Leutlein sein doch hier!"
Darauf sind alle Zwerge verschwunden bis auf einen, der dem Fuhrmann seinen
anteiligen Lohn ausbezahlte.