Wer früher in schönen mondhellen Nächten ungefähr um die
Geisterstunde durch das Dorf ging, dem soll es manchmal geschehen
sein, daß er eine Menge kleiner Hunde bellen hörte, und zwar nur
auf einer Stelle der Wiese, die sich zwischen zwei Hügeln ins Dorf
hineinzieht.
Und wer ein Sonntagskind war, der sah die Hunde samt dem
Waldförster. Er war ein kleiner Mann, trug grüne Kleidung wie die
Förster und einen Hut mit einer Feder auf dem Kopfe. Die Hunde
sprangen dicht um ihn herum, aber das Bellen derselben klang so
eigentümlich dumpf wie aus der Ferne.
Manchmal kam dieser Waldförster bis ins Dorf hinein, einmal soll er
sogar zu einem Hause gekommen sein. In diesem Hause wohnte ein
Wagner, der hatte drei lustige Gesellen. An diesem Abend hatten sie
viel zu tun und mußten bis gegen Mitternacht arbeiten. Auf einmal
hörten sie die Hunde bellen. Da bellten sie fast eine Stunde lang
um die Wette mit ihnen. Plötzlich stand der Waldförster bei einem
der offenen Fenster, und mit den Worten: "Habt ihr mitgetrieben, so
könnt ihr auch mitessen", warf er ihnen eine Rehkeule zu.
Seit
dieser Zeit hat man den Waldförster nicht mehr gesehen.